Claus Peter Müller
von der Grün

Was ist zukunftsfähige Nahversorgung?

Die Antwort auf diese Frage sucht der Zweckverband Raum Kassel, denn er schreibt den Kommunalen Entwicklungsplan-Zentren fort. Das ist spannender als es klingt, denn es geht um nicht weniger als die Zukunft unserer Städte und Gemeinden. Ich führte als Moderator durch die Fachtagung.

Dr. Susanne Eichholz-Klein ist Bereichsleiterin Market Insights und Mitglied der Geschäftsleitung beim Institut für Handelsforschung Köln.

In ihrem Vortrag „Neue Wege der Nahversorgung: Wie geht’s am besten?“ hat sie aufgezeigt, dass Handelsunternehmen durchaus bereit sind, auf die Wünsche der Kunden und die Anforderungen der Kommunen einzugehen. Unbestreitbar ist aber ebenso: Die Kunden lieben den Discounter.

Jens Nußbaum von „Stadt und Handel Dortmund“ hat sich in den Raum „Zwischen Norm und Wirklichkeit“ begeben, um der Frage nachzugehen: „Wie gelingt die smarte Steuerung moderner Nahversorgung?“ An zahlreichen Beispielen aus NRW hat er gezeigt, wie gute Planung gelingt, wenn der Planer das gewohnte Raster in seinem Denken überspringt. Die Ruhr Nachrichten berichteten über Jens Nußbaum, er schreibe eine „Story“ für die City. Er solle Dortmunds City neu erfinden. Denn Dortmunds Zentrum müsse sich grundlegend wandeln, um attraktiv zu bleiben. Auch ehemalige Freie Reichs- und Hansestädte mit mehr als einer halben Million Einwohner wie Dortmund oder die einst Freie Reichsstadt Frankfurt am Main stehen also vor Herausforderungen, wenn wir auf Einkaufsmeilen wie  den Westen- und Ostenhellweg oder die Zeil blicken.

Mein Fazit am Ende der Fachtagung: Die Kommunen müssen wissen, was sie wollen. Sie sollten insbesondere im urbanen Verdichtungsraum ihre – durchaus widerstreitenden – Interessen klären und die Nachfragestärke ihrer Bevölkerung in den Diskurs um die beste Lösung mit den Investoren einbringen. Vor allem aber müssen sie sich mit einer klugen und vorausschauenden Planung präparieren, wenn sie im Wandel die Zukunft gestalten wollen.