Claus Peter Müller
von der Grün

Netzwerk Hessen-China

Zwei Drittel der Unternehmen halten das Lieferkettengesetz für hilfreich, um die Einhaltung der Sorgfaltspflichten in den Lieferbeziehungen zu verbessern. Das hat eine spontane Umfrage unter den Teilnehmern der jüngsten NetWoCon gezeigt. Als Moderator führte ich durch den Abend.

An der Konferenz des Netzwerks Hessen-China, das im November 2021 gemeinsam mit der IHK Kassel sowie der Hessen Trade and Invest GmbH in Kassel stattfand, beteiligten sich etwa 60 Mitglieder und Partner des Netzwerks. Die „Wirtschaft Nordhessen“, das Magazin der IHK Kassel-Marburg, berichtete darüber in der Ausgabe vom Januar 2022. Das von mir erfragte Meinungsbild deckte sich mit der Einschätzung Marko Ackermanns. Der Leiter International der IHK Kassel-Marburg schilderte das „relativ unbestimmt formulierte Gesetz“ auf der Konferenz als Chance für die Unternehmen, denn das Gesetz nehme die Erwartungen der Konsumenten an die Lieferbeziehungen auf. Die Verbraucher wollten, dass Menschenrechte eingehalten und Klimaneutralität erreicht werden

Auch die Konferenzteilnehmer bekannten sich zu ethischen Grundsätzen. Wiederum zwei Drittel von ihnen antworteten auf meine Frage, dass die ökonomische, soziale und ökologische Verantwortung in der Wirtschaft und für Unternehmen nicht in ihre einzelnen Dimensionen teilbar sei. Ebenfalls zwei Drittel der Konferenzteilnehmer antworteten, dass deutsche Unternehmen derzeit keine strengeren Maßstäbe an ihre Lieferketten anlegten, als es der Gesetzgeber künftig fordere. Gleichwohl attestierte Prof. Dr. Rolf Dieter Potstep als Präsident des Netzwerks Hessen-China den Unternehmen in der Region ein ehrliches Interesse am Diskurs um ethische Fragen. Der Impuls zu der Konferenz unter dem Titel „Ethische Verantwortung der Unternehmen im internationalen Geschäft“ sei nicht zuletzt aus familiengeführten mittelständischen Unternehmen mit Sitz in der Region Kassel gekommen.

Unbestritten und nahezu einhellig stand für die Konferenzteilnehmer fest, dass die VR China sowohl als Absatzmarkt, als auch als Produktionsstandort ein unverzichtbarer Partner bleiben wird. Kai-Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft Region Kassel, sicherte zu, dass seine Gesellschaft in Verbindung mit dem Netzwerk Hessen-China die Beziehungen zwischen den Geschäftspartnern in Fernost und Europa weiterhin mit Veranstaltungen wie diesen lebendig halten und ausbauen wird.