Claus Peter Müller
von der Grün

Eine Klinik wird beschwerdefrei

Durch bessere Kommunikation haben Ärzte und Pflegende mehr Zeit für Patienten, die ihrerseits zahlreicher und zufriedener werden. Denn die Mitarbeiter der Frauenklinik des Klinikums Kassel geben ein Versprechen: „Die Patientin weiß zu jeder Zeit, auf wen und was sie wartet“

Die Zahl der Patienten und die Fallschwere steigen, dennoch geht die Arbeit häufig leichter von der Hand als je zuvor. Vor allem bereitet sie mehr Freude, und Beschwerden von Patienten und Angehörigen, die früher mehrmals in der Woche über das Beschwerdemanagement des Klinikums weitergeleitet wurden, sind zur Ausnahme geworden.

Das ist das Resultat eines Prozesses, in dem die Führungskräfte und die Mitarbeiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Gesundheit Nordhessen Klinikums Kassel die Patientinnen und deren Wünsche in den Mittelpunkt gerückt haben. Deshalb geben alle Mitarbeiter der Klinik aus allen Berufsgruppen möglichst jeden Tag von Neuem das Versprechen ab, dass Sie die Gesundheit Ihrer Patientinnen persönlich nehmen, um es auf vielfältige Weise einzulösen. Doch die Bedingung des Erfolgs ist bei alledem, dass Servicekräfte, Mitarbeiter der Funktionsdienste, Pflegende und Ärzte sowohl untereinander, als auch mit den Patienten strukturiert kommunizieren, dass sie Informationen nach Regeln weitergeben und einander mit Wertschätzung begegnen.

 

Gerät diese Kultur des guten Umgangs in Vergessenheit, fällt auch die Qualität der Klinik ins Gewöhnliche zurück. Diese Erfahrung haben die Führungskräfte und die Mitarbeiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums Kassel innerhalb der Gesundheit Nordhessen AG (GNH) gesammelt. Jüngst zogen sie eine Zwischenbilanz, als sie in einem Workshop über ihre ersten Erfahrungen mit dem Projekt berichtet haben.

 

Im Kern des Prozesses steht eine kleine Fibel, kaum größer als die Fläche einer Hand und weniger als 30 Seiten stark. In ihr ist in groß gesetzter Schrift „Unser Versprechen“ aller Mitarbeiter auf allen Hierarchieebenen der Klinik zusammengefasst. Das Büchlein hat jeder, der in der Klinik arbeitet. Zudem sind die wichtigsten Versprechen auf den Fluren und in den Zimmern plakatiert. Dort stehen Sätze wie dieser: „Bei der Einweisung erhält jede Patientin eine Mitteilung, wer für sie verantwortlich ist“ oder jener: „Die Patientin weiß zu jeder Zeit, auf wen und was sie wartet“. Die Versprechen lesen sich wie eine Zusammenstellung von Selbstverständlichkeiten. Doch im Klinikalltag ist das Selbstverständliche offenbar nicht selten die Ausnahme. Wenn Sie mehr lesen wollen:

 

http://www.roberts.de/newsletter/2017-02/pm_unser_versprechen.pdf