Mit dem Campus Fulda erweitert nicht nur die Universitätsmedizin Marburg ihre Ausbildungskapazitäten. Sondern genau dort, wo die Herausforderungen an das Gesundheitssystem der Zukunft mit Händen zu greifen sind, entsteht ein Zentrum, das die Versorgung verändern kann.
Foto: Klinikum Fulda
Wir brauchen Ärztinnen und Ärzte, und an der Universität Marburg gibt es mehr Ausbildungskapazitäten in der Theorie als in der Praxis. In den ersten vier Semestern des Studiums an der Phillipps-Universität Marburg können etwa 180 Studierende nur bis zum Ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung ausgebildet werden. Denn es fehlten bisher Betten für Patienten, um die angehenden Ärztinnen und Ärzte im klinischen Alltag an ihren Beruf heranzuführen. Diese Studierenden können nun am Campus Fulda ihre Ausbildung fortsetzen. Vom Wintersemester 2023 an werden es 90 Studenten und von 2024 an weitere 90 Studenten sein, die dann fast alle curricularen Veranstaltungen in Fulda absolvieren werden.
Aber der Erfolg erschöpft sich nicht im Zugewinn an Studienplätzen. Denn Fulda ist wie ein Reallabor, um die Lösungen für eine moderne Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Stadt und Land mit ihren je spezifischen Chancen und Problemen kommen sich hier ganz nahe. In der Stadt fahren ICE-Züge im Minutentakt, in der Rhön sind ÖPNV-Angebote knapp. In der Stadt gibt es – neben dem Klinikum der Maximalversorgung - eine dichte ambulante Versorgung. In den kleinen Weilern rundherum sieht es anders aus. Zudem ist der demographische Wandel auch hier angekommen. In Fulda werden zwar weiterhin mehr Kinder geboren als anderswo, doch im Durchschnitt werden die Menschen eben auch älter und die Krankheitsbilder wandeln sich, während immer weniger Fachleute immer mehr Patienten versorgen müssen.
Das stellt uns alle vor neue Herausforderungen – überall in Deutschland. Aber in Fulda haben die Universitätsmedizin Marburg, das Klinikum Fulda und die Hochschule Fulda zusammen mit dem Campus Fulda und allen Partnern, die sich einbringen möchten, die Chance, die Entwicklungslinien einer optimalen, multiprofessionellen Gesundheitsversorgung zu skizzieren und sukzessive Wirklichkeit werden zu lassen. Glückwunsch an alle, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Und mein herzlicher Dank an das Klinikum Fulda für die prima Zusammenarbeit. Ich begleite das Klinikum in der Kommunikation.
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