Claus Peter Müller
von der Grün

Brauchen Kinder trotz Corona-Pause Ferien?

Professor Dr. Matthias Wildermuth, Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Kinder-Jugend-Psychiatrie und Psychosomatik Hanau sowie der Vitos Klinik Rehberg in Herborn, bejaht die Frage eindeutig und erläutert, warum dies so ist. Ich sprach mit ihm.

Prof. Dr. Matthias Wildermuth, Bildquelle: Vitos Herborn

Kinder und Jugendliche, antwortete mir Prof. Dr. Wildermuth im Interview, brauchten wie alle Menschen auf der Welt Rhythmen, die in Zeiten eingebunden seien, - in Jahreszeiten, in Zeiten von Arbeit und Ruhe und Erholung, so dass Schulferien kleine Abbilder dieser großen Rhythmen darstellten. Das gehöre zu unserem salutogenetischen, die Gesundheit stärkenden Prozess des Lebens, der mit Riten verbunden sei, welche wir auch positiv erleben wollten. Das sei schwerer in Zeiten, in denen ein Shutdown existiere, in denen alle zurückgezogen und in ihren Wohnungen manchmal wie verborgen und damit auch vom Licht ausgeschlossen seien. Und manche seien leider schon durch ihre intensive Mediennutzung aus diesen Rhythmen rausgekommen. „Das alles schwächt die Kinder noch mehr als die Erwachsenen“, sagte Prof. Dr. Wildermuth und stellte klar: „Ferien sind in diesem Sinne Ergänzungen zu dem System, etwas für das Leben zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Ganz deutlich gesagt: Ferien sind nicht nur Chill-Zeiten, sondern Ferien sind Zeiten von Umspannung, von anderen Aktivitäten, von Interessensverlagerungen. Deshalb sind Ferien auch wichtig, selbst wenn die Kinder in der Schule vorher relativ wenig gefordert worden waren.“

 

Das gesamte Interview finden Sie hier:

https://www.vitos.de/gesellschaften/vitos-herborn/pressekontakt/pressemitteilungen/detailseite-news-her/brauchen-kinder-nach-der-corona-pause-jetzt-schon-wieder-ferien